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Schöllkraut

Portrait zur Arzneipflanze

Chelidonium majus – Mohngewächse – Papaveraceae

Krampfartige Gallenbeschwerden, Warzen Innerlich angewandt entkrampft Schöllkraut die Gallenwege und sorgt so für ausreichenden und rechtzeitigen Abfluss der Gallenflüssigkeit in den Dünndarm. Frisch aufgetupft soll der gelbe Milchsaft der Pflanze Warzen verschwinden lassen.

Bricht man einen Sproßteil oder ein Blatt des Schöllkrauts, so tritt an den Bruchstellen ein Milchsaft aus, der von den darin enthaltenen Alkaloiden orangegelb gefärbt ist. Da auch die Gallenflüssigkeit des Menschen gelb ist, sah die Signaturenlehre den Milchsaft als Zeichen für die Gallewirksamkeit der Pflanze. Die volkstümliche Bezeichnung Schöllkraut kommt von Schellkraut, und in diesem Wort steckt Chelidon, der griechische Begriff für Schwalbe: Der Legende nach legen die Schwalben ihren Jungen Schöllkrautblätter auf die entzündeten Augen. Tatsächlich sind die gelb gefärbten Alkaloide für die heute wissenschaftlich belegbaren Wirkungen dieser alten Heilpflanze verantwortlich. Auf die Muskulatur der Galle wirken sie entkrampfend. Gleichzeitig fördern sie den Fluss der Gallenflüssigkeit. Schöllkraut ist daher häufiger Bestandteil von Tees und Fertigarzneimitteln, die bei Gallenbeschwerden Verwendung finden. Der Pflanze kommt auch eine zentral beruhigende und schmerzlindernde Wirkung zu. Diese ist allerdings weitaus schwächer als die des verwandten Schlafmohns. In der Volksmedizin wird der frische Milchsaft immer wieder als taugliches Warzenmittel empfohlen. Warzen werden durch Viren verursacht, die an der betroffenen Hautstelle eine beschleunigte Zellteilung und so die Bildung der Warze auslösen. Tatsächlich sind für einige Alkaloide des Schöllkrauts viren- und zellteilungshemmende Wirkungen nachgewiesen worden.